Gangbang
Als Gangbang wird eine besondere Art des Gruppensex bezeichnet. Im Gegensatz zum herkömmlichen Gruppensex, bei dem die Anzahl aktiver und passiver Teilnehmer nach Belieben variieren kann, findet man beim Gangbang immer eine Überzahl der aktiv penetrierenden Personen vor. Die aktiven Teilnehmer wechseln sich während des Gangbangs bei der Penetration der passiven Teilnehmer ab. Oftmals findet diese Art des Gruppensex mit nur einer einzigen passiven Person statt, die damit eine besonders submissive Rolle übernimmt. Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Englischen und beschrieb eine Gruppenvergewaltigung. Heutzutage wird das Wort „Gangbang“ für einvernehmlichen Gruppensex mit nur einer oder wenigen empfangenden Personen gebraucht. Im Deutschen hat sich zudem der umgangssprachliche Begriff „Rudelbums“ durchgesetzt, der oft im Scherz verwendet wird.
Die Geschichte des Gangbangs
Häufig wird die Vergangenheit mit einem besonders prüden Sexleben der Menschen in Verbindung gebracht. Dies trifft aber nur auf wenige Epochen zu. Gruppensex und Gangbangs sind kein Phänomen der Neuzeit. Bereits aus der Antike ist überliefert, das mehrere Menschen sich zum sexuellen Akt zusammenfanden. Aufgrund der historisch bedingten untergeordneten Rolle der Frau kam es auch damals schon häufig zu Gangbangs, wie wir sie heute kennen. Mehrere männliche Teilnehmer penetrierten dabei eine oder ein paar wenige Frauen und schauten sich gegenseitig dabei zu. Selbst die Kunst überliefert diese Sexpraktik auf Gemälden oder durch Bildhauereien. Auch in Indien oder China wurde bereits vor tausenden Jahren Gruppensex praktiziert. Das berühmte Kamasutra enthält Darstellungen, die Praktiken mit mehreren Sexteilnehmern zeigen. Erst in der frühen Neuzeit, als die Gesellschaft deutlich prüder wurde, wurden Gangbangs ein Tabuthema. In der Bundesrepublik Deutschland war es Ehepaaren von 1900 bis 1973 verboten, an jeglichen Formen von Gruppensex teilzunehmen. Das Vergehen wurde als „schwere Kuppelei“ bezeichnet. Erst unter Justizminister Gustav Heinemann wurde der Paragraph abgeschafft, da es nicht das Recht des Staates sei, sich soweit in das Privatleben der Bürgerinnen und Bürger einzumischen.
Gangbang in der Pornoindustrie
In der Pornoindustrie ist der Gangbang eine bekannte und häufig gesuchte Praktik. Dabei gibt es zahlreiche Spielarten und Varianten, die teils verschiedenste Fetische bedienen. In der heterosexuellen Pornographie wird häufig der submissive weibliche Part in den Vordergrund gestellt, während die dominanten männlichen Teilnehmer nacheinander die Penetration vollziehen. Bei der Variante des Blowbangs, die man ebenfalls häufig in Pornofilmen vorfindet, übt der submissive Teil Oralsex an den dominanten Teilnehmern aus, ohne dabei penetriert zu werden. Auch im homosexuellen Bereich der Pornographie spielt Gangbang eine große Rolle. Die Rollenverteilung ist dabei ähnlich: Einer oder wenige submissive Teilnehmer (Bottoms) werden dabei von einer Überzahl an dominanten Teilnehmern (Tops) penetriert.
Hier wird Gangbang häufig praktiziert
Gangbang findet nicht nur in Erotikfilmen statt, sondern ist auch in der Realität eine beliebte und von seinen Fans häufig durchgeführte Praktik. In der Regel finden sich die Voraussetzungen für einen Gangbang z. B. in einem Swinger-Club. Hier finden interessierte Singles und Paare geeignete Teilnehmer für diese Variante des Gruppensex. Der Vorteil eines Swinger-Clubs ist die Anonymität und die Erfahrung mit völlig fremden Menschen. Hier können sich die Beteiligten sicher sein, dass ihre Vorliebe nicht nach außen getragen wird. Denn bei aller Offenheit möchten die meisten Gangbang-Teilnehmer nicht, dass ihr Umfeld von dieser Vorliebe Bescheid weiß. Wer nicht extra einen Swinger-Club aufsuchen möchte, kann über spezielle Apps nach einem Gangbang in der Nähe suchen. Hier bietet sich der Vorteil, dass man den anderen Teilnehmern beim Schreiben in der App vorher auf den Zahn fühlen kann. Wenn es passt, trifft man sich einvernehmlich, um seine Vorlieben auszuleben. In Großstädten werden Interessierte auch auf sogenannten Gangbang-Partys fündig. Im Gegensatz zu einem Swinger-Club findet das Treffen auf privatem Boden statt (oftmals stellt der Veranstalter der Party sein Haus als Location zur Verfügung). Der Nachteil dabei ist, dass Teilnehmer bei einer Gangbang-Party ohne es zu wissen auf ihnen bekannte Personen treffen können. Wer zur einer Gangbang-Party geht, und anonym bleiben will, sollte also lieber ein paar Kilometer mehr für die Anfahrt einplanen.
Das sollte bei einem Gangbang beachtet werden
Ein Gangbang ist eine sehr freie Sexualpraktik mit einer unbestimmten Anzahl an Beteiligten. Dies bedeutet gleichzeitig ein erhöhtes Risiko für sexuell übertragbare Infektionen. Deswegen darf bei Gangbangs niemals auf Safer Sex verzichtet werden. Durch das unausgewogene Verhältnis zwischen aktiven und passiven Teilnehmern können Krankheiten wie Tripper, Syphilis oder auch HIV kreuz und quer über alle Beteiligten Personen übertragen werden. Insbesondere der submissive Part hat beim Verzicht auf Kondome ein extrem hohes Risiko für STIs. Paare, die an einem Gangbang teilnehmen möchten, sollten sich im Klaren sein, dass sich diese Praktik stark von einem zwei Personen Akt unterscheidet. Ob ein Gangbang eine Beziehung bereichert oder ihr schadet, lässt sich vorher nur schwer voraussagen. Bevor sich Paare an einen Gangbang heranwagen, können sie zuerst auch andere Praktiken (z. B. Dreier, Partnertausch) ausprobieren, um festzustellen, ob Gruppensex für beide Personen erfüllend ist.